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1. Bd. 2, Abth. 2 - S. 315

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Preußen. sis kraftete Preußen aufs äußerste. Statt daß man vor» her sicco Dörfer gezählt hatte, so waren ihrer nach demselben nur 3013, ungerechnet, daß einige hunderttausend Menschen dabey umkamen. End- lich kam es dahin, daß im Jahr 1466 der Theil von Preußen, so ißt West.preußen heißt, alsein freyer Reichsstand, in des Königs Schutz, der an- dre Theil aber den Rittern und ihren Hochmei- stern bleiben sollte. Es kam zwar 1519 wieder zu einem Streite, den aber 152z der Friede zu Kra- kau für immer endigte, in welchem der Markgraf Albrecht aus einem Hochmeister ein weltlicher Her. zog von Hinterpreußen ward, welches er von Po- len zur Lehn nehmen, und dann durchs Erbrecht auf feine Nachkommen bringen sollte. Auf diese Weise nahm das Regiment der Ordensritter in Preußen, so auf 300 Jahr gedauert hatte, seine Endschaft. Diesem neuen Herzog war nun an nichts mehr gelegen, als eine neue Reformation in seinem Lande einzusühren, weswegen er auch 1544 die Universi- tät zu Königsberg stiftete. Sein Nachfolger, Jo- hann Friedrich, brachte das Herzogthum im Jahre 1618 au das Kurhaus Brandenburg, mit wel- chem es von der Zeit an beständig, doch als polni- sches Lehn, verknüpft geblieben ist. Die unruhigen Zeitendes dreyßigjahrigen Krieges, worein die Re- gierung Georg Wilhelms fiel, thaten dem Laude großen Schaden. Sein Sohn, Kurfürst Friedrich Wilhelm der Große, trat zwar anfänglich auf die schwedische Seite, allein er kehrte sich gar bald zu Polen und wurde''"165/7, durch den welauifchen und brombergifchen Vertrag, von dem polnischen Kö- nige Johann Kasimir, frey von der Belehnung, und mit allen seinen männlichen Nachkommen für einen unumschränkten Herren seines Antheils von Preußen erklärt, erhielt auch die Herrschaften Lauen-

2. Bd. 2, Abth. 2 - S. 336

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
z;6 Polen. so wenig über Polen vermocht Hot, Ittit dem es doch noch vielen Umgang gehabt hat, da dieses Land häufig von reisenden Polen besucht wird. Selbst das weib- liche Geschlecht hat bey andern sehr wenigen Nach- äffungen lieber ihre natürliche gesallende Gesichts, färbe behalten wollen, als sie mit Schminke auö Frankreich in Häßlichkeit zu verwandeln, so sehr sie ihnen auch angepriesen werden mag. Ueberhaupt ist Heldenmuth, Entschloffenheit und Thätigkeit bey vielen Damen dieses Landes zu finden, und es wird gewiß immer eine Seltenheit styn, viele solche Damen zu finden, die in den Frühstunden, oder auch den ganzen Tag, wegen Dünsten und krampfigten Schwachheiten sich zum unerträglichsten Geschöpf machten, und wirklich hat das polnische Frauenzimmer mit Einschränkung viel Recht, auf Schönheit und Verstand Ansprüche zu machen, da das männliche hingegen durch eine zu schnell auf- brausende Hitze, und ein oft mißverstandenes Ge. fühl für Freyheit, öfterer zu übereilten Handlungen verleitet wird. Wenn von den Sitten einer Nation die Rede ist, so verstößt man nur zu oft wider die allgemeine Regel, nicht vom Einzelnen auf alle zu schließen, und so t|i es auch mit Polen sehr oft der Fall. Entweder diejenigen, so sich durch Reisen in . verschiedenen europäischen Königreichen Kenntnisse gesammlet haben, fallen aus Liebe zu ihrem Vater- lande ein zu vortheilhafkes, oder andre, die von den Polen nur ihre schwache Seite haben sehen können, dichten im Gegentheil wieder der ganzen Nation Fehler an, deren sich doch nur vielleicht wenige schul- dig machen. Wahr ist es, daß ihre Sitten frey von allem Zwange und dem Gesetz der Mode find, daß selten einige zu finden find , die nicht wegen ih» vemgraden ungekünstelten Betragens sogleich für Nordländer erkannt werden sollten, die weder im Gange

3. Bd. 2, Abth. 2 - S. 165

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
in Europa. j6j 34 Minuten, in Archangel erst um Io Uhr 24 Mi- nuten auf; dort wachsen Weinstöcke und Melonen, hier mit genauer Noch Kohl und Rüben; dort leben Kameele, hier Rennthiere u. s. w. Wir werden daher die einzelnen Veränderungen dieser Art, in soweit sie das europäische Rußland angehen, an Ort und Stelle selbst andeuten, hier aber bloß noch die allgemeine Bemerkung hersehen, daß, im Ganzen genommen, Rußland unter die kalten Lander gehö- ret, und die Kalte in den östlichen Provinzen weit grimmiger als in den westlichen unter demselben Himmelsstriche gelegenen ist, wovon die Natur- kundiger die weitere Entfernung dieser letztem vom Meere als Ursache angeben. Noch haben wir in dem europäischen Rußland, dessen eigentliche Granzen gegen Asien schwer zu be- stimmen sind, bey dem wir aber der Einteilung un- sers ersten Geographen folgen werden, etwas von den darinnen befindlichen merkwürdigen Flüssen und Seen zu sagen: Es sind dieses i) die Wolga, ei- ner der größten Flüsse in der Welt, der in dem wol- chonskischen Walde entspringt, und einen Weg von 4'zvo Meilen macht, ehe er unterhalb Astrachan ins kafpifche Meer fallt. Er ist durch die Twerza mit dem Kanal bey Wifchney Wolotfchok, dieser mit der Msta, die Msta mit dem Ilmensee, dieser durch den Wolchow mit dem Ladogasee, dieser aber durch einen kostbaren Kanal mit dem finnischen Meerbusen, welcher ein Theil der Ostsee ist, und also diese mit dem kaspischen Meere verbunden- 2) Der Don entsteht ohnweit Tula aus dem Iwan Osero (Iohanniösee), und fallt unter Asow ins asow- sche mit dem schwarzen verbundene Meer. Er stießt an einem Orte nur 8 bis 9 teutsche Meilen neben der Wolga vorbey, daher auch Peter der L 3 Große

4. Bd. 2, Abth. 2 - S. 331

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Polen. 33i Daß Gelehrsamkeit und Künste me auf einem Gelehefamkeik Boden zur Reife kommen können, der von keiner und Künste. Seite Zufluß und Unterstützung erhalt, und wo, wenn ja einmal die ersten Strahlen der Morgenröthe aufsteigen wollen, auch sogleich durch ein fürchter- liches Kriegesungewitter die schönste Aussicht verdun- kelt werden kann, ist eine zu erwiesene Wahrheit, die wohl keiner nähern Bestätigung bedarf, und auch wohl kein eben so schweres Geschäft auf der andern Seite, diese Wahrheit beri Polen erwiesen zu fin- den. Schon von den ältesten Zeiten her haben den Wissenschaften und Künsten Hindernisse im Wege gestanden, und ob gleich durch Einführung der christ- lichen Religion eine Menge ausländische Geistliche ins Land gezogen waren, die allen Geschmack an Wissenschaften mit brachten, so haben doch Ver- wirrungen und Unordnung, die stets mit Tumultui- ren unzertrennlich verbunden sind, die schönsten Kei- me schon in ihrer Geburt erstickt, und ihren Einfluß selbst bis auf die Handwerke, wie wir bereits gesehen haben, verbreitet. Die Zeiten der Könige Sigis- mund I. bis aus Vladislav Iv. waren der Aufklä- rung am nächsten, und wenn man sagen kann, daß in Polen die Wissenschaften je geblüht haben, so war es damals, nach dieser Zeit aber giengen sie wieder mit schnellen Schritten ihrer Vergessenheit entgegen: und blieben auch darinn, bis man gegen, wärtig, im Allgemeinen genommen, ihnen alle Ge- rechtigkeit wiederfahren lassen muß, mehr dafür be- sorgt zu seyn, als ihre Verfahren. Da wir keine Ursache haben zu glauben, daß irgend etwas von Partheylichkeit in dem Gemälde enthalten sey, wel- ches uns Reisende hierüber mittheilen, so theilen wir ohne Veränderung ihre eignen Worte mit. Die Gelehrten find die einzigen Leute in Polen, diö eine« Fremden, wenn sie sich zum Umgänge mit ihm Her- üblassen,

5. Bd. 2, Abth. 2 - S. 222

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
22ü Russisches Reich Beweis dient die Email- und Silberfabrik, welche Wologda. ansehnlichen Vertrieb hat. Lvolo^da, eine Stadt »mit 1727 Hausern und ohngefahr ivoov Einwoh- nern, am Flusse gleiches Namens, welche sehr gute Nahrung hat. Man macht hier Terpentinöl, Pa. pier, Siegellack, Bleyweiß, Berlinerblau, Flit- tergold, Juften, Talglichker, seidene Schnupftü- cher und Bänder, womit die Stadt so wie mit ge- salzenem und gefrornem *) Rind- und Schweinefleisch, Geflügel u. s. w. nach Rußland, und mit einheimi- schen sowohl als auswärtigen Waaren auch nach Sina handelt. Es ist auch ein Salzmagazin in Wologda, das jährlich auf 1 ooooo Pud absetzet. 7) General- Dieses Gouvernement liegt an den polnischen Kvuvernem. und lieflandischen Granzen, und ist an Getraide, Ples kvw. Wiefewachs, Gartengewächsen und dergleichen ein sehr fruchtbarer Erdstrich. Der Hauptort darinnen Alefkow. ist pleskow, welcher eigentlich aus drey Städten bestehet, von denen eine die andere einschließet, und jede mit steinernen Mauern umgeben ist, Sie han- delt stark mit Hanf, Flachs, Harz, Wachs und Juften. 8) General- Dieses und das folgende Gouvernement beste- gouvernem. het aus Provinzen, welche 1772 bey der Theilung Dolozk. Polens an Rußland gekommen sind, polozk, am Polozk. Flusse Düna, ist die Hauptstadt desselben; andre Witepsk. Städte sind wicepsk und Dünabrrrg, welches Dynaburg. ehedem die Hauptstadt des sogenannten polnischen Livlands war. Der *) Wenn man kn Rußland Fleisch durch den Frost bewahren will, so legt man schichtweise Schnee da- zwischen, nachdem man es zuvor in fteyer Luft hat hart frieren lassen.

6. Bd. 2, Abth. 1 - S. 120

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
C.-Dfteroffer: reich, oder?« Grafschaft Tyrol. 120 Teutschlaiid. und Gläser dahin führen, Thee, Seide, Rhabarber, Sammet, Zize, Porzellan, Röhre, Gewürze und Kobald aber wieder zurückbringen. Es sind auch Manufakturen für Seife, Schiffsmaterialien, eine Art Steingutfabrik aus Meerschaum, vier große Ro- solifabriken, welche jährlich über 6002 Eimer erzeu- gen, eine Zuckerraffinerie, und eine beträchtliche Sei- denmanufaktur da. An den Gränzen von Bayern, Salzburg, Körn- chen, dem Venetianifchen, Graubündken und dem schwäbischen Kreis liegt die Grafschaft Tyrol, welä)e 43 5 Quadratmeilen enthält, und, ohngeachtet sie viele Berge und Moräste hat, doch gegen öoocoo Ein- wohner zahlet. Die tyrolifchen Berge sind meist kahl und unfruchtbar, auch befinden sich viele Eisberge (hier Ferner genannt) darunter, welche fechszig bis siebzig Klaftern hoch find, unter denen sich Strome Hinwalzen, und über welche Wege für Menschen und Vieh gebahnt find. Die vornehmsten Flüffe find der Inn, welcher aus Graubündten kommt, und bey Paffau in die Donau fällt, die Etsch entspringt hier und geht ins adriatische Meer, der Lech vereinigt sich bey Donauwerth mit der Donau, die Drau ge- het aus Tyrol nach Kärnthen, die Iser tritt in Bayern ein, die Brenta geht ins Venetianische, und die Sarka, welche in Italien unter dem Namen Mincio in den Po fällt. Die Ferner geben auch vie- len Seen ihr Daseyn, unter denen der Gardsee, der Aanterwang, der Malserheid und der Achen- thalersee die vorzüglichsten sind. So bergigt das Land ist, so ist doch der Ackerbau hier auf einen sehr guten Fuß gesetzt, und der Acker wird von den fleißigen Einwohnern mit unsäglicher Mühe bestellet. Die vorzüglichste Getraideart ist der türkische Weizen, so wie auch Roggen und Hafer, etwas

7. Bd. 2, Abth. 1 - S. 220

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
210 Teutschland. haben, daß es bey allen Staatöübeln, welche diese Kriege angehäuft hatten, immer noch sich mit man- chen andern teutschen Staaten messen kann, die jenes Elend nicht ein Drittheil so stark empfunden haben. Sachsen ist ein zum Theil ebenes, zum Theil sehr ge- birgigtesland, daher auch das Klima sehr verschieden ist, und einige Meilen Entfernung oft sehr große Veränderungen Ln der Witterung Hervorbringen. Die höchsten und zusammenhängendsten Gebirge sind an den böhmischen Granzen; gegen die Mark Branden- burg und das Anhaltifche ist hingegen nichts als fla- cher Boden, der mit unter sehr sandig ist. Alle größere Flüsse, welche sowohl Kursachsen als die Lausitz durchströmen, richten ihren Lauf von Süden nach Norden. So tritt die Elbe aus Böhmen in die sächsischen Lande; die Saale entspringt am Fichttl- berge im Fürstenthum Kulmbach, und fallt bey Barby in die Elbe, in welche sich auch die schwarze Elster, welche aus der Lausitz kömmt, und die im Erzgebirge und Voigtland entstehende Mulde, ergießet. Nur die Unstrut durchstießet Thüringen von Westen her, und vereinigt sich unterhalb.^ Naumburg mit der Saale. In der Lausitz aber gehen die Spree, die leiste und Dueis ebenfalls gegen Norden. Produkte Ueberall ist Sachsen ein fruchtbares gesegnetes auö Land, das viele Dinge hervorbringt, welche die Noth- Pflanmru- j-ejnei. Einwohner noch übersteigen. Es bauet meist in guten Jahren so viel Getraide, daß e6 null) feinen Nachbarn damit aushelfen kann, und im Gebirge, wo der Kornbau nicht fo glücklich gedeihet, da ersetzen die Erdapfel oder Ixartojfelii, die in den schrecklichen Theurungöjahren von 1771 und 1772 vielen Taufenden das Leben fristeten, diesen Mangel vollkommen. Man baut ferner eine Menge Hülsen fruchte, Flachs, Hanf, aus dessen Werg

8. Bd. 2, Abth. 1 - S. 202

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
202 Teutschland. Schmiede- Stück Leinwand u. dgl. gebleichet; so wie in Schmie- berg. deberg/ einer offenen Berg-und Handelsstadt, die wohl eine halbe Meile lang seyn mag, sehr viel Eisen fabrieirt wird. Bey Hirschberg liegt auch der Fle- Warnu cken Marmbrmm / der wegen seiner zwey warmen »runn. Bader berühmt, und für die Einwohner von Hirsch. berg der vornehmste Lustort ist. 3) Fürstenthum Lieglütz f ebenfalls 3 Kreise und 5 Städte enthal- tend , ein meist ebenes und fruchtbares Land. Der Liegnitz. Hauptort ist Liegiütz, eine der besten schlesischen Städte, mit schönen Gebäuden und einer wohleinge- richtetcn Ritterakademie, deren Einwohner mit Korn, Farberröthe und Tuch einen starken Handel treiben. 4) Fürstenthum Mohlau besteht aus 2 Kreisen, Wohlan, und enthalt 6 Städte. Wohlau heißt auch die Hauptstadt. 5) Fürstenthum Sagan hat bis jetzt dem Fürsten von Lobkowitz gehöret, und ist also nur mittelbar dem Könige von Preußen unterwürfig ge- wesen; da aber gegenwärtig daran gearbeitet wird, alle schlesische mittelbare Unterthanen in unmittelbare zu verwandeln, und dem bisherigen Besitzer seine Rechte abzukaufen, so muß man erwarten, ob Sa- gan nicht auch an dieser Veränderung Theil nimmt. Im ganzen Fürstenthum, welches keine weitere Kreis- abtheilung hat, sind 3 Sadte, 1 Marktstecken und Sagan. 154 Dörfer. Die Hauptstadt ist Sagan, ein alt- vaterisch gebaueter Ort von mittlerer Größe, mit eini- gen alten Befestigungen, am Bober gelegen, Ihre vornehmste Nahrung geben die Tuchmanufakturen, ei>l Kupferhammer utib der Kornhandel. Andre mittelbare dem glogauischen Kammerde. partemenr unterworfene Fürstentümer, Herrschaften, welche den Militsch-Trachenbergischen Kreis ausma- cheu, sind 1) Nnlitsch/ 2) Trachenberge 3) Vleni schloß/ 4) Freyhaii / und 5) Suhlau. 6) Für-

9. Bd. 2, Abth. 1 - S. 316

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
ji 6 Teutschland. b) aus dem An Mineralien findet man in Bayern Salz, Mineral« Blep, Rupfer und Silber; in Jülich Sreinkoh- reiche. ^n; in Berg viele silberhaltige Bleyglanzerze, Eisen, Duecksilber und Marmor; in den eigenß- lichen pfälzischen Landen ebenfalls (Quecksilber, Ei- sen, Bley und Silber, auch Rrystalle, Agarh und Basalt, auch wird bey Selz aus dem Rhein Gold gewaschen, welchem die rheinischen Goldgülden ihren ersten Ursprung zu danken haben. Minerali- sche Master findet man auch an verschiedenen Orten. c) aus dem Die Viehzucht ist in den meisten dieser Lande in Thierreiche, gutem Zustande; in der Pfalz hat man 176g angor rische Ziegen angesetzt, die aus 7 Stück sich 1777 bis zu 90 vermehrt hatten. Aus dem Herzogthum Jülich werden Pferde nach Frankreich verführet, und in dem Duisburger Walde giebt es ebenfalls sehr gute Pferde. Bayern hat vorzüglich herrliches ¿>ovm pjeh, auch Schweine, viel zahmes und wildes Geflügel, nebst anderem Mildpret, worunter auch Mölfe befindlich sind. Fische enthalten die Flüsse in Menge, aber die Bienen * und Seidenwürmer- zucht befindet sich noch in ziemlich rohem Zustande. Bevölke- Bey den herrlichen Naturanlagen, welche diese rung» Lander besitzen, könnten sie noch ungleich mehr bevöl« kert seyn, als sie gegenwärtig sind, da die Volksmenge gewiß nicht über 1720000 Seelen betraget. Die eigentliche Pfalz ist vorzüglich, so ein treffliches Land sie auch ist, am schlechtsten bewohnet, woran die Be- drückung her protestantischen zahlreichen Einwohner, tmt) der gegenseitige Haß, welchen sie selbst unter ein- ander äußern, die meiste Schuld hat. Viele tausende von den Einwohnern dieses Staates sind daher schon seit langen Jahren in andre Gegenden, ja selbst bis nach Nordamerika und Rußland ausgewandert, und zur Schande der Pfalz ist es so weit gekommen, daß dem

10. Bd. 2, Abth. 1 - S. 586

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
586 Island. Gebirgen scheint, die sich von Morgen gegen Abend erstrecket, so giebt es doch überall Wege das ganze Land zu durchreisen, zwar nicht durch Hülfe der Wa- gen, die nur ehedem gewöhnlich waren, sondern ver- mittelst der Pferde, die jährlich zu vielen tausenden, von Mitternacht nach Mittag, mit Waaren und Le- bensmitteln beladen, geführt werden. Auch sollte man glauben, das Klima müsse hier eben so ungünstig seyn, als es die Natur in Auötheilung ihrer Schönheiten gewesen ist, und doch ist sowohl die Kalte des Win- ters, als die Hitze des Sommers sehr erträglich. Die dem Pole so nahe Lage der Insel verursachet, daß man in den kürzesten Tagen des Winters auf der mitternächtlichen Seite der Insel die Sonne kaum eine Stunde stehet, und auf der mittäglichen ohnge- fahr drey Stunden; allein mitten im Sommer ver- birgt sie sich auch dafür kaurn drey Stunden des Nachts unter dem Horizont, und die Nächte sind nicht allein dadurch ausnehmend hell, sondern das bey uns nur selten gesehene prächtige Schauspiel des Nord- lichts gewähret ihnen auch in den längsten Nächten Ersatz des spät kommenden Tages. So wenig einladend zum Wohnort für Menschen diese Insel ist, so ist sie doch im Gegentheil für den Naturforscher eine unerschöpfliche Quelle der Beleh- rung. Auf einem so felsichten Boden, zwischen schrof- fen und scharfen Steinmassen, wachsen so viel Sel- tenheiten der Natur, die nur dem Auge des Kenners sichtbar sind, und wohnen so viel uns fremde Thiere, nach denen wir zum Putz oder zur Bequemlichkeit geizen. Aber auch in ihrer Atmosphäre stellen sich Beweise von der mannichfaltigen Schönheit in der Natur dar, die der Ungelehrige sich wohl noch als Vorboten eines nahen Unglücks erklärt. So sieht z. B. der Isländer das genannte Nordlicht viel öfterer
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